Christian Friedrich Daniel Schubart

24. 3. 1739 - 10. 10. 1791

Er war Musiker, Dichter und rebellierte als Autor gegen die damaligen Konventionen. Er begann seine Laufbahn als Organist und Musikdirektor in Stuttgart. Wegen angeblicher ungebührlichen Reden verwies ihn der Herzog Karl Eugen des Landes.

In Ulm brachte er eine vielbeachtete Zeitschrift „ Die Deutsche Chronik“ heraus. Seine darin veröffentlichte Kritik an den herrschenden Zuständen verärgert den Herzog so, dass er Schubart unter einem Vorwand auf württembergisches Gebiet lockt, ihn verhaften und ohne Anklage oder Prozeß auf dem hohen Asperg einkerkern ließ.

"Feste, Jagden, Soldatenmusterungen - dies ist alles, was wir jahrein, jahraus von den Höfen der Großen hören. Das übrige, was wir gern wissen möchten, gehört unter die Rubrik Staatsgeheimnisse.“

Scharf griff er auch den damals üblichen Menschenhandel an - Landeskinder als Soldaten zu verkaufen an:

„Acht Winterbacher waren im berüchtigten Kapregiment. Der Herzog verkaufte seine Landeskinder, auf dass sie in fremden Landen für fremde Sachen stritten, derweil er von den Einnahmen aus diesem Menschenhandel seine Bauwut finanzierte.“

Mit den Jahren verfaßt er im Kerker einige seiner Meisterwerke. Goethe und Schiller besuchen den Gefangenen in seinem Verließ und setzen sich für eine Freilassung ein - seine Familie erhält erst im achten Jahr der Gefangenschaft die Erlaubnis zu ihm zu gehen!

Schließlich sorgte das massive Eintreten von dem Preußischen, König Friedrich der Große, für seine Freilassung - nach zehn Jahren Kerkerhaft. 1777 – 1787.

Schubarts erhielt als gebrochener und wohl phlegmatisch gewordener Mann vom Herzog - als späte Wiedergutmachung - eine Stelle als Hofkapellmeister und Musikdirektor. Oft wurde noch behauptet, er sei so phlegmatisch geworden, dass er schließlich lebend begraben wurde. Er hätte einfach keine Energie mehr gehabt zu rebellieren.

Seine Ruhestätte, eine schlichte Grabplatte, ist auf dem Stuttgarter Hoppenlaufriedhof erhalten.

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