Der Bücherwurm

Ein Würmchen zart und klein,
schlich sich in ein Buch hinein.

Es war ein Buch von Günter Grass,
durch das sich dieses Würmchen fraß.

Es knabberte und schmatzte
war so satt, daß es fast platzte.

Nach etwa hundert Seiten
legt` es eine Pause ein
und verdaute das Gekaute.

Doch gefräßig wie es war,
bekam`s von Oskar nicht genug.
Es fraß sich weiter, Zug um Zug.

 
Die Blechtrommel ward ganz durchlöchert
und auf der letzten Seite dann,
war das arme Würmchen dran.

 Es hatte Blähungen und Schmerzen,
verließ das Buch mit lauten Fürzen.

Und kringelt`sich ganz übersättigt,
mit Trommeln und Thunfisch abgefüllt

auf dem Buche, das nun ausgehöhlt
auf dem Schreibtisch lag.

Der Junge, der es lesen wollte,
sah den Wurm, der nun fett und dreist
sich auf dem Umschlag rollte.

 Er nahm das Buch und dreht` es um,
daß zu Matsch ward nun der Wurm.

Jetzt fehlen in dem Buche
immer die gleichen Worte.

Doch machts dem Jungen nichts.
Er füllt mit Phantasie die Löcher

und liest das Buch wie alle Bücher.

Magdalena Bott