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Die Wetterfahne

Du auf deinem höchsten Dach,
Ich in deiner Nähe;
Doch die wahre Liebe, ach,
Schwankt in solcher Höhe.
Du in deinem Herzen leer,
Ich in blindem Wahne —
Dreh dich hin, dreh dich her,
Schöne Wetterfahne!
 
Unterhaltend pfeift der Wind,
Bläst uns um die Ohren;
Von des Himmels Freuden sind
Keine noch verloren!
Glaubst du, dass verliebt ich bin,
Weil ich dich ermahne?
Dreh dich her, dreh dich hin,
Schöne Wetterfahne!
 
Drehn wir uns auf hohem Turm
Immer frisch und munter!
Ach der erste Wintersturm
Schleudert dich hinunter.
Wenn dann auch verflogen war,
Was ich jetzt noch ahne ...
Dreh dich hin, dreh dich her,
Schöne Wetterfahne!



Frank Wedekind



 




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Frank Wedekind

1864 - 1918


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