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Ballade vom treuen Ritter und der spröden Maid


Ein junger Ritter liebte eine wunderschöne Maid,
Doch ohne Gegenliebe schied er voll Weh und Leid,
Und blieb verschollen, bis ihr die Kunde einst gekommen:
Er habe in seinem Herzeleid das Leben sich genommen.

Da begann die Maid zu trauern, weinte Nacht und Tag,
Sie jammerte und weinte mehr als ich sagen mag:
"Ach, hätt' ich doch erwiedert des treuen Ritters Lieben
Und nicht durch eitel Sprödethun zum Tode ihn getrieben!"

Dem treuen Ritter wurde der Jungfrau Jammer kund,
Er hatte sich nicht getödtet, war noch ganz gesund;
In Freuden heimwärts eilt' er, zu werben um ihre Minne,
Sie aber stieß den Lebenden von sich mit stolzem Sinne!

Erst um den Todtgeglaubten war sie voller Gram,
Nun war ihr Gram noch größer, da er lebendig kam.
So schwer ist's hier auf Erden den Schönen recht zu machen!
Ich weiß nicht, ob man weinen soll darüber oder lachen.


Friedrich von Bodenstedt




 


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Friedrich von Bodenstedt

1819 - 1892


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